Fünf Käffer

Bon giorno, hier isser mal wieder, euer Svenni.

Wisst ihr, die Drei wollen mich langweilen. Haben die mich schon wieder durch den Gotthard getreten. Durch den Berg! Bei dem schönen Wetter. Menno, wär ich gerne mal über den Pass gefahren. So wie es sich gehört im ersten Gang mit Tempo 20. Kurve für Kurve, Höhenmeter für Höhenmeter. Das ist mein Element. Aber wisst ist, seit der Nummer mit den Bremsen in den Pyrenäen traut sich der Typ das nicht mehr. Langweiliger. Nun gut, also durch den Berg, brav mit 80, dann die sanfte Piste runter nach – Mailand.

Jeder normale Italienurlauber fährt ja an Mailand vorbei. Weiträumig, so weit es eben geht. Ist eh nur Stau dort. Und was machen wir: Wir fahren nach Mailand rein, weil es da einen Laden gibt. Also so einen, den es in Wiesbaden, Ludwigshafen und Pusemuckel auch gibt, Und das nur, weil mein Typ vergessen hat, vor dem Start in den Urlaub meinen Kram aus der Garage zu holen, Also nicht wirklich meinen, ich brauch nur ein bisschen Diesel und einen Liter Öl auf tausend Kilometer. Aber die brauchen Campingstühle, Strandmuscheln und Isomatten. Alles da, aber nicht dabei. Dafür darf ich nun auch noch einen Mini-Swimmingpool mit mir rumfahren. Bis jetzt nur ohne Wasser drin, aber wer weiss…

Decathlon-Parkplatz in Mailand. Der Himmel ist blauer, als in Wiesbaden.

Ja und nun, sind wir an der Ligurischen Küste. Das war gar nicht so einfach, denn es gibt hier ziemliche Hügel, also Berge. Ihr wisst schon. Da ist es ja ganz nett, dass es auch eine Strecke mit Tunnel gibt. So stand es auf dem Schild, das konnte selbst ich lesen, obwohl das Italienisch von dem Kleinen besser ist, als meines. Vor dem Tunnel haben die auch noch so ne schöne schmale Einbahnstraße gemacht. Mindestens drei Kilometer lang. Und dann: Der Svenni ist zu hoch! Der Tunnel war nämlich gar keiner, sondern nur so ne billige Bahnunterführung. Und da passe ich einfach nicht durch. Es ist ja ganz schön warm hier, aber die drei Kilometer rückwärts, noch mit zwei anderen hinter uns, da hat der Typ Schweissperlen auf der Stirn gehabt. Ich hab’s im Rückspiegel gesehen, genau wie die Straße, aus der ich locker wieder raus bin.

Naja, nach 20 Kilometern Umweg und ganz vielen tollen Tunneln, durch die ich durchpasste sind wir nun wieder mal am Meer. Cinque Terre nennen die das hier. Zwischen den fünf Dörfern soll es tolle Straßen geben. Da freu ich mich drauf.

Wie der Kleine, der nun nicht nur schon im Atlantik geschwommen ist, sondern auch in der Badewanne Mittelmeer. Und italienische Menüs reinfuttert, wie so ein Großer. Aber das ist eine eigene Geschichte, jetzt lassen wir die erst mal schlafen, und ich lausche dem seichten Wellenschlag. Direkt neben mir. Zum Glück bin ich nicht nahe am Wasser gebaut (sondern in Hannover), sondern stehe nur direkt am Meer.

Svenni schaut auf den Swimmingpool. Und das Meer.