Akute Untergangsgefahr für Svenni!

Das nennt man wohl Abenteuerurlaub.

Ich steh hier auf ner Wiese, die Leute sind weg und haben wohl wieder so eine Wohnung – als wäre ich nicht wohnlich genug! – und man sagt hier, wenn der Deich bricht, dann saufen wir hier alle ab. Also der Svenni, die Pferde neben mir und Schnitzel und Haxe im Schweinestall nebenan wohl auch!

Nur die Menschen, die haben ein Häuschen auf ner Warf, und die darf dann vielleicht nicht trocken bleiben, aber man bekommt höchstens nasse Füße. Während mir das Wasser bis zum Halse, äh Hochdach steht.

Schnitzel und Haxe. Flut? Egal, Hauptsache was zu futtern!
Hätte Svenni höhergelegte Räder, würde sein Bauch auch nicht so nass. Wie bei den Pferden nebenan.

Was mich beruhigt, ist dass es wohl nicht so oft passiert, dass der Deich bricht. Und dass hinter mir eine Straße ist, na ja nennen wir es einen asphaltierten Feldweg, genau so breit wie meine Spurbreite, auf der man schnellstens in höhere Gebiete flüchten kann. Da werde selbst ich zum Rennwagen. Muss nur aufpassen, dass wir nicht aus Versehen in Richtung Holland abbiegen und endgültig untergehen.

Bleibt noch die Frage, was mache ich eigentlich hier im Moin-, Moin-Land? Ich war ja schon auf dem Weg an die Adria. Das ist dieses Paradies, wo es keine Deiche, aber lange Strände und warmes Wetter gibt. Und für den Typen Wein statt Flens und auf dem Weg anständige Berge statt Sauerland (gähn) und Po satt Ems.

Nun ja, irgendwas mit ungewollten Ausscheidungen war da. Also Öl im Kühlwasser oder so was. Also zum Glück nicht bei mir. Wobei ich in der kurzen Pause auch mal wieder wellnessen durfte und ein klasse Typ aus der VW-Werkstatt in unserem Heimatkaff meine Bremsen mal wieder abgeschliffen und eingestellt hat. Sanftes Streicheln ist das. Bremsen schleifen statt einfach Zack ne neue rein. Macht nicht jeder und – das gefällt mir.

Auf in den Süden!

Kinners,

ich bin mal wieder unterwegs! Nach zwei Jahren rumgammeln auf’m Dorf, wo die da hingezogen sind, endlich mal wieder Straße, ja sogar Autobahn. Mann und Mensch, bin ich glücklich (hab gehört, gendern wäre nun auch für Alte angesagt).

Ach was, alt. Ich werd ja immer jünger. Meint man zumindest. Darf ich doch jetzt gleich vier von meinen Leuten rumfahren. Auch wenn der Kleine ja noch nicht wirklich gewichtsmäßig auf die Achse geht. Aber dass ich nun nen Buckel machen muss, und auch noch vier Fahrräder (das sind die Dinger ohne Motor und nur mit zwei Rädern. Fürchterlich!!!) mitschleppen muss. Auf dem Kreuz, na ja. Mach ich ja alles. Geht’s den Berg halt mit 10 km/h statt 20 hoch. Egal.

LT wie Lastesel.

Gehört hab ich was von Italien. Ok, schon wieder. Wird schon gut. Diesmal darf ich wohl über den Brenner oder durch den Karawanken. Also nix Gottisthart. Das ist gut.

Ich bin gespannt. Scheint schon nicht einfach zu sein, mit zwei kleinen Verrückten und zwei großen ebensolchen unterwegs zu sein. Schau mer mal, würde man hier in Franken wohl sagen, wo wir gerade stehen. Weil mehr als 200 km am Tag einfach nicht gehen. Also bei mir schon, aber nicht bei meinen Passagieren.

Trüber Ausblick in Franken. Aber das Bier schmeckt!