Nennt mich Michel

Ein bisschen Urlaub hatte ich ja jetzt auch schon. Stand im Sand hinter den Dünen. Die waren ständig weg. Schwimmen oder so. Ich guck ja lieber, dass ich trockene Füße, äh Reifen hab. Bremst sich besser, rostet sich’s weniger.

Heute wurde ich dann endlich bepackt und durfte ein kleines Stück fahren. Und glaubt mir, ich bin jetzt gläubig und bekehrt.

Sobald ich wieder frei habe, suche ich mir nen Felsen. Im Meer. Oder vielleicht im Rhein, ist nicht so weit von zu Hause.

Da stell ich mich dann drauf und meditiere. Und es kommen ganz viele Leute vorbei, um mit mir rumzuhängen. Und dann bauen wir, den alten LT als Kern, neue Kisten um mich rum. Vielleicht Sprinter oder Crafter. Oder sogar so ein E-Schuckelschen oben drauf.

Und dann kommen noch mehr Leute um uns zu sehen. Und lassen ganz viel Geld da. Grabbeln den Fels zu uns hoch. Laufen durch unsere Eingeweiden und machen Selfies.

Moi, je suis Mont Saint Svenni, äh Michel.

Was? Ich kann dann als Ur-Fahrzeug in dem ganzen Berg nicht mehr fahren?

Nee, dann lassen wir das. Sollen andere auf Felsen einsiedeln.

Aber schön ist er schon, der Fels im Watt. So wie ich, der Fels der Autobahn.

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