Ola, mich gibt’s noch, euer Svenni.
Beja war ja Staub und Hitze, aber das geht noch besser. Nur 20 Kilometer durfte ich weiter, dann standen wir in Serpa. In Serpa gab es noch mehr Staub, und ab Mittag brauchst du ein Hitzeschild wie so ’ne Raumfähre. Oder aber Siesta.
Das Schöne in Serpa war, dass die drei Kultur machen konnten. Und das, ganz aussergewöhnlich, ohne auf einen Berg hochzulaufen. Also nur ein paar Meter hoch, denn unser Campingplatz war wieder fast direkt in der Stadt. Sehr praktisch. Allerdings sollten die mal früher aufstehen. Mann kann ja nicht ganz übergangslos vom Aufstehen in die Siesta überwechseln. Und wer früh aufsteht, kann sogar ins Museum. Denn bis die drei dort waren, wollten die Leute dort ihre Siesta machen. So blieben sie halt draussen.
Nach drei Tagen Hitze war dann auch mal genug. Mit frischen Kräften wollen wir los, halten nachmals an der Rezeption und dann – nichts. Die Hitze war zu viel gewesen, meine Kräfte in der Starterbatterie haben mich verlassen. Was nun? Die Aufbaubatterie auszubauen dauert mindestens eine Stunde, das wiedereinbauen noch länger. Anschieben könnt ihr bei mir vergessen. Keine Werkstatt weit und breit, wo man die Batterie hintragen könnte. Also mal mit meinen Freunden vom ADAC in München telefoniert und die haben tatsächlich innerhalb von anderthalb Stunden jemanden mit so einem Starthilfegerät eingeflogen. Puh, jetzt hieß es erstmal weiterfahren, in der Mittagshitze natürlich bloß den Motor nicht ausstellen.
Nach 50 Kilometern konnten wir dann nicht mehr. In Mertola waren wir da, nochmal so weit an den Strand im Algarve wollten wir eigentlich. Also durfte ich mich auf einem Parkplatz mit super Flussblick auf den Guadiana erholen und die drei haben im Hotel wohl auch ganz gut geschlafen. Und am nächsten morgen ist meine Batterie auch erholt gewesen, ich schnurre wie ein Kätzchen und Kultur gab es auch noch. Die haben dort sogar einen richtigen Berg mit der Altstadt und der Burg und der Typ mausre den Kleinen natürlich auf den Turm Hochschleppen. War ja klar.
Mittags sind wir dann durch den schönen Naturpark am Guadiana nach Monte Gordo gefahren, die haben in Vila Real de Santo Antonio (wer lässt sich eigentlich solchen Ortsnamen einfallen? Geht doch auch einfacher, LT 28 finde ich z.B. kurz und knackig) noch gewaschen und lecker gegessen und nun stehe ich unter Pinien und lass mir mal wieder die Seeluft durch den Kühler blasen. Das tut gut, und Möwen gibt es hier auch keine. Das ist Erholung.
Dass wir hier sein können und nicht auf dem Supermarktparkplatz in Vila Real de Santo Antonio warten mussten, bis die aus München wieder einen Helfer eingeflogen hatten, lag übrigens nur daran, dass der Typ Hosen mit unbekannten Taschen hat. Das muss zumindest der Grund gewesen sein, dass er meinen Schlüssel dann irgendwo doch noch gefunden hat. Das war große Aufregung und ein großes Schauspiel. Sogar den Supermarktparkplatzmülleimer mit der dreckigen Windel hat er nach dem Schlüssel durchsucht. Einfach weg war der. Also nicht wirklich, es gibt ja diese unbekannte Hosentasche.