Euer schiffserfahrener Svenni hat nun wieder festen Festlandsboden unter den Rädern. Wie ich es geahnt habe, ging’s gestern wieder in den Bauch von so einem großen Kahn. Und das rückwärts! Wo ich doch hinten keine Augen habe, und nur mit den Ohren rechts und links aufpasse, keinen anzurempeln. Hat der Typ aber recht gut hinbekommen, es gab keine Blessuren. Wobei, die coole Italienerin mit dem Alkoven-Ducato im besten Alter, also so um die dreißig, beide, hat das vor ihm noch viel souveräner gemacht. Da hat er bestimmt ganz genau hingeschaut, wie das so geht mit dem rückwärts auf’s Schiff fahren. Beim Einparken bekommt er das nämlich meistes nicht so gut hin.
Und weil Korsika so schön war, hab ich euch ein kleines Video von unserer Abfahrt aus Bastia gemacht.
Angekommen sind wir dann in Livorno. Auch ganz nett, der Hafen dort.
Aber wir wollten ja weiter, ich weiß schon, es geht wieder über diese Berge, die die beiden Alpen nennen und durch den langen Tunnel, der irgendwas mit Gott hat. Mit der Kirche hab ich’s ja nicht so, ich glaub nur an das was ich sehe und unter meinen Rädern spüre. Weil’s aber schon spät war und die beiden anscheinend ja nicht wirklich nach Hause wollten, haben wir in Mailand schon wieder angehalten. Und was machen die beiden? Parken mich vor einem Hotel und gehen da rein! Wàhrend ich die ganze Nacht alleine im Regen stehen muss! Als wenn es in mir nicht auch bei Sauwetter richtig gemütlich sein könnte. Mit so einem 4-Sterne-Hotel kann ich doch locker mithalten. Ach wo, 5 Sterne hab ich. Jedes Mal wenn ich einen Mercedes überhole, wird es einer mehr!
Am nächsten Morgen hab ich mich kurz geschüttelt, und weiter ging’s. Da erzählen die was von Frühstücksbüffet. Muss toll gewesen sein. Das ist sicher so, wie wenn die ihre Brötchentüten auf mein Armaturenbrett legen und ständig mampfen. Dafür braucht man doch kein Hotel!
Nach ein paar Metern haben die mich dann schon wieder abgestellt. Vor so einem Einkaufszentrum. Das kenn ich ja schon aus Bastia. Ich dachte, die holen Brötchen und machen mit mir auch ein Frühstücksbüffet. Denkste! Kistenweise Kram laden die in mich rein! Und ich soll das alles über die Berge fahren! Was soll’s, das mach ich doch gerne.
So ein bisschen Muffensausen hatte ich dann aber doch. Auf Korsika schon hatten die so stinkigen Kram gekauft. Puh, hat das gemüffelt. Und es wurde immer schlimmer. Weil mein Kühlschrank nicht an war. Ich hab mir sagen lassen, dass von so einem korsischen Stinkeding früher sogar mal ein ganzes Schiff explodiert ist. Könnt ihr bei Asterix nachlesen, das stimmt bestimmt!
Aber wir haben es geschafft. 12 Stunden brav vor mich hin gezuckelt und nun sind wir über den Berg und wieder in Mainz. Und die Stinkbombe ist auch weg. Mann, das dauert bestimmt Tage, bis ich wieder angenehm nach Svenni rieche. Hoffentlich kommt bis dahin keine nette Politesse vorbei, um mich aufzuschreiben. Die würde ja glatt in Ohmnacht fallen. Wobei, so kann ich noch den Rest des Wochenendes im Parkverbot stehen bleiben. Hat doch alles auch was gutes.