Korsika, core si, car. 

Nee, ich werd kein Schiff. Menno, sieben Stunden wie die Sardinen in ner Blechbüchse rumstehen. Und der Kollege Schiffsdiesel, der ist zwar ein naher Verwandter,  aber das wär selbst mir zu viel. Viel zu eintönig, siehst ja nix, außer Wasser.

Aber neben mir in der Büchse, der Typ war ok. So ein Vollintegrierter in meinem Alter. Ey, der hat geschaukelt wie Schiff. Muss wohl mal zum Orthopäden, die Stoßdämpfer straffen lassen.


Nun ja, offenbar wissen die beiden, dass frische Luft nach so ner Tortour Öl für meine Seele ist. Direkt raus aus dem Schiff tuckern wir auf 513 Meter, über dem Meer halt. Wobei, einen Halt für ein Siegerbild haben wir leider nicht gemacht. Denn wie es sich gehört, hatte ich so zwanzig von diesem kleinen Blechpupsen hinter mir. Mensch, ich kann halt in meinem Alter nicht mehr so schnell den Berg hoch. Und diese Kurven! Ach, was erzähl ich euch. Wir haben ja alle überholen lassen. Wenn es ging. Die Jugend von heute, keinen Respekt mehr…

Jetzt ist aber alles gut!  Vor mir rauscht die Brandung, über mir funkeln Milliarden von Sternen. Schön hier.

Huch, ein Schiff!

Hurra, ich muss nicht selber fahren! Dachte schon, die glauben ich könnte schwimmen.

Na ja, eigentlich bin gleich ich ja genauso groß, wie das gelbe Ding. Ob ich es doch mal mit Wasser probieren sollte?

Die spinnen, die beiden

Meine neuen haben ja echt Drive drauf. Und schieben das auf mich. Also lassen mich den Gotthard hochächzen, als wär das gar nix. Das in meinem Alter, wobei, eigentlich habe ich mich echt gut gemacht. Ging zwar manchmal nur mit Vierzig. Aber angekommen sind wir, das zählt. Und dann noch die halbe Nacht bis an die italienische Grenze gerollt. Das war schön.


Das bin ich mit meinem Navigator.


Da haben die beiden mich schon in Como abgestellt. Vor der Mauer! Wär die nicht da, könnt ich auf den See blicken.

Hallo, ich bin’s, Svenni

Zwar bin ich nun 30 Jahre alt, und doch bekomme ich nun erst mein eigenes Blog. Und da du dies hier liest, scheint das ja sogar jemanden zu interessieren. Chapeau! Ihr wollt bestimmt ein bisschen von dem erfahren, was ich schon – im Wortsinne – erfahren habe.

An so vieles aus meinen ungestümen Jugendjahren kann ich nicht mehr erinnern. Ich sehe eine Fabrik mit netten Menschen, die das eine oder andere an mir festschrauben und einbauen. Ich sehe einen glücklichen Menschen, der mich in einem Autohaus abholt und nach Hause bringt. Dort gibt es Berge und Wälder. Und man redet etwas komisch, schwäbelnd.

Später dann musste ich meine Familie verlassen, ab der Neue hat mir das Meer gezeigt. Immer wieder Richtung Norden, die Kasseler Berge hoch. Ich hab das genügsam mitgemacht, mein Chef war zu ungeduldig.

Also bin ich weitergezogen. Nun bin ich bei einer netten Familie untergekommen. Die haben mir auch das Meer gezeigt, aber ein anderes. Auch dort habe ich nicht alles verstanden, aber die Farbe Orange war irgendwie immer überall. Auch nett. Wie auch die beiden Mädels, die immer größer geworden  sind und die mich geliebt haben. Von denen habe ich auch meinen Namen, den ich toll finde. Nur das mit dem „Dicken“, das war unfair und stimmt nicht! Aber echt traurig, dass ich die verlassen musste.

Nun bin ich in Mainz gelandet und der Neue hat mir erstmal eine Wellness-Packung verpasst. Egal. Frisch geduscht bin ich nun wieder und bereit für neue Abenteuer. Irgendwas von Korsika hab ich gehört. Hui, da sind Berge, da werde ich keuchen. Und irgendwas wurde da noch getuschelt. Mal schauen. Spannende Zeiten komme da, hoffentlich.

Soweit, ich hoffe ihr besucht mich mal wieder. Euer Svenni.