Geahnt hab ich’s ja schon gestern. Die hatten so einen großen Bogen Papier aufgefaltet, und da waren krakelige gelbe Linien drauf. Wie wenn ein kleines Kind mit zittriger Hand versucht, die Linie zwischen blau und grün nachzuziehen, aber halt nicht immer trifft und manchmal einfach zick-zack und quer durch mit dem Stift geht. Nun ja, ich weiß nun was das ist: Eine Kübestra. Also eine Küsten-Berg-Straße. Und die bin ich heute gefahren. Von Calvi bis Porto.
Und das war ja echt teilweise nicht ganz ohne. Da kommt doch glatt so ein neues Alkovendings nur an mir vorbei, wenn ich meinem Außenspiegel einklappe. Give you five, Ducato. Und mehrmals mussten wir halten, um die Kleinen hinter mir vorbeizuwinken und die, die uns entgegen kamen auch. Also sagen wir mal, für mich war diese Kurvenstraße gerade mal breit genug. Denkt jetzt aber bitte nicht, ich wäre dick!
Manchmal konnte ich einen kurzen Blick nach rechts wagen. Also immer dann, wenn der Typ vor so ner Kurve mein Lenkrad gekurbelt hat und vom dritten in den zweiten Gang geschaltet hat. Damit ich die nächste Serpentine auch hochkomme, ohne zu husten. Und was soll ich sagen? Ein geiler Ausblick auf das Meer. Ich hab dann aber schnell wieder geradeaus geschaut. Denn neben meinem rechten Vorderrad ging es steil bergab, also runter. Ins türkisblaue Meer. Und ich hab ja schonmal erwähnt, dass ich kein Schiff bin, und auch keines werden will.
Damit ihr mich versteht, hab ich ein paar Fotos für euch gemacht.
Ach ja, und diesmal auch das Siegerfoto vom Pass!
Ja nun, heute weiß ich, was ich geschafft habe. Und die beiden auch. Zur Erholung darf ich wieder gut beschützt unter Bäumen stehen.
Auch euch eine gute Nacht!